Stephan Riedlberger | Soziotherapeutische Begleitung | traumainformiert, ressourcenorientiert

NARM™ – Arbeit mit Entwicklungstraumata

Ich arbeite in der Haltung von NARM™ (Neuro Affective Relational Model), entwickelt von Dr. Laurence Heller. Das ist ein ressourcenorientiertes, körperzentriertes, nichtregressives Modell für die Arbeit mit Entwicklungstraumata.

Nichtregressiv bedeutet, dass wir mit den Strategien und Symptomen arbeiten, die uns in der Gegenwart immer noch im Weg stehen, um in Verbindung zu kommen mit unseren Bedürfnissen, Gefühlen,Empfindungen. Und die wir in der Vergangenheit entwickeln mussten, um unser psychisches Leiden ertragen zu können.

In NARM™ arbeiten wir mit somatischer Achtsamkeit, um das Nervensystem neu zu regulieren und Identitätsverzerrungen wie geringes Selbstwertgefühl, Scham und chronisches Selbsturteil zu entkräften. Der Schwerpunkt liegt darauf, KlientInnen darin zu unterstützen, mit jenen Anteilen in sich in Kontakt zu kommen, die organisiert sind und funktionieren und dadurch wieder die Erfahrung von Selbstwirksamkeit zu machen.

NARM™ stellt fünf zentrale Ressourcen und mit ihnen verbundene entwicklungspsychologische Lebensthemen in den Mittelpunkt:

Kontakt, Bedürfnisse, Vertrauen, Autonomie sowie Liebe und Sexualität.

Sie beeinflussen, wie gut wir im Hier und Jetzt bei uns selbst und anderen sein können. In dem Umfang, in dem sie erfüllt sind, bleiben wir im Fluss und in gutem Kontakt mit uns selbst. In dem Maße, in dem nicht für sie gesorgt ist, entwickeln wir Überlebensstrategien, um den fehlenden Kontakt und die gestörte Regulierung zu bewältigen.

NARM™ unterstützt eine zunehmende Fähigkeit zu Kontakt, Intimität, Lebendigkeit, Authentizität.

Die therapeutische Haltung von NARM™ ist

  • Achtsam
  • Mit offenem Herzen
  • Neugierig
  • Akzeptierend – insbesondere der Teile, die Menschen selbst ablehnen
  • Präsent
  • Begegnung auf Augenhöhe: Mit Menschen sein, statt etwas mit ihnen zu machen
  • Unvoreingenommen

Arbeit mit pränatalen Traumatisierungen

In meine Begleitung fließen meine Kenntnisse und meine Arbeit über pränatale Traumatisierungen ein. Diesem Ansatz liegt die Erkenntnis der pränatalen Forschung zugrunde, dass das kindliche Bewusstsein und Erleben mit unserer Zeugung bereits im Uterus beginnt. Diese ersten Erfahrungen sind die Matrix für unser Erleben der Welt und von uns selbst. Sie sind prägend für unsere Entwicklung.

Traumatisierung kann bereits bei der Zeugung, in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt geschehen. Sie kann einen Dauerstress bewirken, dem der Fötus oder das Baby schutzlos ausgeliefert ist. Um sein Überleben zu sichern bleibt ihm nur Kontraktion, Rückzug, Erstarren.

Diese Erfahrungen haben gravierende Auswirkungen auf unseren Körper, unser Nervensystem, unsere Psyche. Sie bilden ein wackliges Fundament, auf dem unsere weitere Entwicklung aufbaut. Explizit erinnern an diese früheste Lebenszeit, an Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und Baby-zeit, können wir uns nicht. Sie sind unserer kognitiven Erinnerung nicht zugänglich da sie aus einer Zeit vor unserer sprachlichen und kognitiven Entwicklung stammen. Sie sind implizit in unserem Körper, in unserem Nervensystem gespeichert.